Die 80er-Jahre
zungsflächen, nur ja nicht in
eine Raumecke pferchen, eine
unnatürlich aufgeblähte Tief-
tonwiedergabe wäre die Folge.
Zudem empfiehlt es sich, die
Rückwand möglichst wenig zu
bedampfen, damit die nach hin-
ten abgestrahlten Schallanteile
des Polydome und des Emit
nicht von dicken Samtvorhän-
gen oder ähnlichem verschluckt
werden. Die Kappa 9 erfordert
hier zwar weit weniger Experi-
mentierfreudigkeit als ein ech-
ter Dipolstrahler, trotzdem: Je
freier im Hörraum plaziert, de-
sto besser.
Unter optimalen Bedingun-
gen
im
STEREO-Hörraum
durfte die Infinity dann schließ-
lich zeigen, was sie kann. Nun
fällt es bei diesem Lautsprecher
an. Abgrundtief, sauber, nichts
dröhnt mehr. Die Band wird
von einem soliden Tieftonfun-
dament
getragen
und
schwimmt nicht mehr auf einer
undefinierbaren
Klangsoße.
Hier können nur wenige gere-
gelte
aktive
Subwoofer
und
noch weniger passive Konkur-
renten
mithalten.
Selbst
die
Kappa 8 ist in diesem Bereich
um das kleine, aber für HiFi-
Fans so entscheidende Quent-
chen unterlegen.
Wie sieht es in den Mitten
und Höhen aus? Lassen wir Al
di Meola auf „Allergies“ von
Paul Simon zur Gitarre greifen.
Jeder Umgriff, jeder Kiekser
wird hörbar, das Instrument
steht plastisch und in seiner
realen Größe zwischen den Bo-
Markenzel-
chen: für opti-
male Hochton-
auflösung sor-
gen bei der
Kappa 9 zwei
EMITSundein
SEMIT
anfangs enorm schwer, sich ge-
zielt auf irgendeinen Frequenz-
bereich zu konzentrieren. Man
genießt ganz einfach jede Art
von Musik und vergißt zunächst
einmal, nur in HiFi-Kategorien
zu denken. Da erscheinen die
verstaubten
schwarzen
und
glänzenden silbrigen Scheiben
C
ötzlich
in
ganz
anderem
cht, eine jede birgt ein neues
Aha-Erlebnis.
Ein paar Beispiele. Kennen
Sie
die
Digitalüberspielung
vom
Stones-Klassiker
„Mid-
mght Rambler auf CD? Viel-
leicht haben Sie dann einen
mulmigen
Wummerbaß
in
Erinnerung, völlig ohne Kontu-
ren. Hören Sie sich die Kappa 9
xen.
Simons
Stimme
wird
ebenso wie Schlagzeugbecken
und andere Percussion-Werk-
zeuge bemerkenswert artiku-
liert. aber ohne jeden Anflug
von
Rauhigkeit
und Schärfe
wiedergegeben.
Oder widmen wir uns einem
großen Orchester. Alle auf ge-
lungenen
Aufnahmen
einge-
fangenen
Rauminformationen
bringt dieser Lautsprecher mit
selten gehörter Akuratesse zu
Gehör. Dabei scheint die Laut-
stärke als solche überhaupt kei-
ne Rolle zu spielen ; vom Pianis-
simo bis zum Fortissimo bleibt
das Klangbild in sich völlig sta-
bil und bricht nicht - wie bei
vielen
anderen,
selbst
sehr
hochwertigen Lautsprechern -
bei steigendem Pegel nach und
nach in sich zusammen.
Trotzdem,
das
Ende aller
Diskussionen? Vielleicht gibt
Arnold
Nudell
demnächst
selbst die Antwort auf diese
Frage. Eine brandneue Laut-
sprecher-Serie,
Infinity Beta,
r
MM*
MAX
MIN
MAX
Reference
Standard
M.H
MAX
MM*
MAX
9 JCappa
\s Infinity
J
Gamma, Delta, preislich deut-
lich über der Kappa 9 angesie-
delt, steht bereits in den Start-
löchem. Doch bis dahin setzt
dieser Lautsprecher neue Ak-
zente in einer an hochkarätiger
Konkurrenz keineswegs armen
Preisklasse. Der Aufstieg in die
Klasse der wirklichen Superbo-
xen ist ein klein wenig bezahl-
barergeworden.
Uli Michalik
OATEN UNO MESSWERTE
Lautsprecher Infinity Kapp« 9
Das Anschlußfeld mit den
vier Reglern für den Mitlel-
hochton-Bereich sowie die
soliden, hartvergoldeten
Schraubklemmen
Prinzip
5 Wege, geschlossen
Anzahl und Art der Chassis
1 SHT. 2 HT. 1 MHT, 1
MTT. 2 TT
Empfindlichkeit (für 86 dB in 3 m Abstand)
4.9 Voll
Maximal erreichbarer Sctialldruckpegel m 3 m Abstand (20-
dafur erforderlicher Verstarkerauwjang
entsprechend einer Ausgangsleistung an 4 Ohm
500Hz)
> 110dB
56 Volt
784 Watt
Maximaler ImpedanzwerVFrequenzbereich
8.7/160 Ohm/Hz
Minimaler Impedanzwed/Frequenzbereich
1.3*/90000twrvHz
Nennscheinwidersland Herstetierangabe/Messung
4/-* Ohm
Abmessungen (Breilex Höhex Tiefe)ohne Fuß
53.5 x 148,3 x 21.5 cm
QuaBtittsstufo
H*gh-End-Klasse
Ungefährer Paarpreis
10000,-DM
Vertrieb: Infinity Elektroakustik. Andreas-Schlüter-Sfr. 11 a, 6200 Wiesbaden
•Unterschrerlung der DIN-Grenze
Frequenzgang
der rechten und
linken Box in Hör-
position und
Jeweils 40 Grad
nach außen ge-
dreht. Unterhalb
200 Hz Nahfeld
t r e n e o
2/88
129
30 JAHRE STEREO
97